Keine Form vernetzter Versorgung im Gesundheitswesen kommt um ein professionelles Management herum. Alle erfolgreichen Netz-Konstruktionen haben ein solches Management; weniger erfolgreiche Netze leiden vermutlich darunter, dass das Management nicht den Anforderungen genügt.
Zunächst muss die Netz-Verfassung (Rechtsform) darauf angelegt sein, dass sich Management-Strukturen entwickeln können. Das heißt, eine basisdemokratische Netz-Verfassung ist wenig hilfreich. Hierarchische Strukturen mit Entscheidungskompetenzen im Management und einer demokratisch legitimierten Kontrollinstanz ist notwendig. Die mit dem Management beauftragte Person bedarf „eines hohen Qualifikationspotentials von kognitiven Wissenselementen und einer emotionalen bzw. kommunikativen Intelligenz, die durch Schulungsmaßnahmen verschiedenster Art aufgebaut werden muss“ (Prof. Günter E. Braun, s.u.).
Die Aufgaben des Management erstrecken sich auf folgende Bereiche:
- Führungsfunktion
- Planung
- Organisation
- Mitarbeiterführung
- Kontrolle
- Sachfunktion
- Beschaffung
- Leistungserstellung
- Leistungsverwaltung
Darüber hinaus ist das Netz-Marketing wichtiger Baustein des Netzwerk-Management insbesondere
- die Marketing-Idee - der zündende Einfall, das Alleinstellungsmerkmal, das Neue
- die strategische Planung - Wo stehe ich heute, wo will ich hin? Wo stehen meine Mitbewerber, wo meine Kooperationspartner?
- die Marktanalyse
- die Marketing-Instrumente - Mit welchen Mitteln erreiche ich meine Ziele (Auswahl des Angebotes, Preisfestsetzung, Kommunikation, Mitarbeiterauswahl, Prozesse und Qualität)
Schlussendlich ist in jedem Gesundheitsnetzwerk auch ein Controlling wichtig. Dies betrifft sowohl das betriebswirtschaftlichen Ergebnis, als auch die Kontrolle der gesteckten Ziele bei Qualität und Effizienz. Zudem ist in manchen Netzwerken eine wissenschaftliche Begleitung von den Vertragspartnern vereinbart, um Veränderungen in der Versorgung oder bei der Ergebnisqualität darzustellen (Versorgungsforschung).
(Unter Verwendung von: Prof. Dr. Günter E. Braun, Management vernetzter Versorgungsstrukturen im Gesundheitswesen, Diskussionspapier Nr. 13/März 2003, ISBN 3-932856-08-2)
Die Agentur deutscher Arztnetze bietet in Kooperation mit dem NAV-Virchow-Bund eine Netz-Beratung an. Die Mitglieder der Netzagentur sowie zahlreiche Mitglieder des NAV-Virchow-Bundes sind in funktionierenden Ärztenetzen tätig, haben teils Netze initiiert oder führen diese. Als Teil der Netz-Beratung kann der kollegiale Kontakt zu diesen Wissensträgern hergestellt werden. Ergänzt wird das Angebot durch konzeptionelle, betriebswirtschaftliche und juristische Beratung.
Schicken Sie uns eine E-Mail mit dem Betreff „Netz-Beratung“ an info@deutsche-aerztenetze.de